Wenn Ingenieure und Werkzeugmaschinen miteinander kommunizieren

Um die Effizienz von Produktionsmaschinen zu steigern, liegt es auf der Hand, die Digitalisierung der Wertschöpfungskette für vielversprechende Lösungsansätze zu nutzen. Für die IBO GmbH steht die Stärkung der Stückzahl-Eins-Fähigkeit durch die Vernetzung entlang der CAD_CAM_CNC-Kette derzeit im Mittelpunkt.

Die IBO GmbH richtet sich entlang der Bedürfnisse des Marktes aus. Die Nachfrage nach einer steigenden Bauteilvarianz führt zu einem höheren Planungsaufwand. Grundsätzlich verursachen die vor- und nachgelagerten Schritte der eigentlichen Fertigung zu einem großen Anteil der Gesamtproduktionskosten, die eine Steigerung der Gesamt-Systemintelligenz notwendig machen. Hierbei erschließt sich die automatisierte Ableitung von Bearbeitungsoperationen aus der Produktdefinition, die eine wesentliche Voraussetzung für die Industrie 4.0 darstellt. Ein sehr wichtiger Schritt, bei dem eine wirtschaftliche Stückzahl-Eins-Fähigkeit erreicht bzw. verbessert wird.

Einsatz des CAM-System Mastercam: Welche Vorteile ergeben sich?

Die IBO GmbH setzt das CAM-System Mastercam ein, das im Unterschied zur Erstellung von NC-Codes in der Werkstatt (WOP = werkstattorientierte Programmierung) die NC-Codes durch Verwendung einer von der CNC-Maschine unabhängigen Software erstellt und simuliert. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Die CNC-Maschine bleibt während des Programmiervorgangs produktiv. Die gleiche Software kann für mehrere Maschinen gleichzeitig genutzt werden. Damit bleibt die Standzeit gering, die Wirtschaftlichkeit wird verbessert. Gesammelte Erfahrungen und Funktionen können hinterlegt werden. Damit entsteht ein lernendes System. Durch die Simulation der Bearbeitungsvorgänge werden Fehler oder Kollisionen dezimiert bzw. vermieden. Weiterhin werden vorhandene Geometriedaten mittels Einlesen der CAD-Daten aus der Produktentwicklung überführt. Ein erneutes, potenziell fehlerbehaftetes Erfassen der Geometrie ist nicht notwendig. Die Summe der Vorteile ergeben eine wirtschaftliche Produktion bei höchstem technischen Fortschritt.

Technisch im Detail: Fehlervermeidung per se

Die Qualität des Bauteils ist natürlich nicht alleine durch den NC-Code, sondern auch maßgeblich durch die Wechselwirkung von Prozess und Maschine geprägt. Hier kommt der Virtual NC Controller Kernel zum Einsatz. Dieser ermöglicht die Simulation des NC-Codes unter Berücksichtigung der Maschinenkinematik und unter der Integration physikalischer Eigenschaften vor der Anwendung auf der Maschine. Auf diese Weise entstehen zum einen auf der Maschine keine Fehler oder Kollisionen, zum anderen wird der Überprüfungsaufwand reduziert, da Erstversuche auf der Maschine nicht notwendig sind. Weiterhin werden die Bearbeitungszeiten nach realen Bedingungen abgeleitet und die Leistung überprüft.

Die Fertigung profitiert von der Digitalisierung

Durch die simultane Bearbeitung von Produktentwicklung und Fertigungsplanung werden Produktkosten eingespart und sowohl die CAD-Daten als auch die NC-Programme hinsichtlich der Prozessgüte optimiert. Die Erfassung und Verwendung der Daten über die gesamte Prozesskette ermöglicht einen neuen Informationsgewinn durch BIG-Data-Analysen, die einen schnelleren Produktionsablauf bei geringerem Aufwand und damit den optimalen Mehrwert für IBO Kunden bedeuten.


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