Kreuzrollenlager - Details
Übersicht - IBO Kreuzrollenlager
Kreuzrollenlager sind besonders leistungsfähig und bieten durch die kreuzweise Anordnung der Zylinderrollen besondere Vorteile hinsichtlich:
- Montage,
- Kippmomentaufnahme,
- Tragfähigkeit,
- Steifigkeit und
- Laufgenauigkeit.
Diese Eigenschaften können in einer einzigen Lagerstelle umgesetzt werden. Aus diesem Grund ist diese Lagerlösung auch besonders wirtschaftlich, da sich der Aufwand und die Kosten für die Gestaltung der Anschlusskonstruktion und den Einbau der Lager reduzieren.
Die Kreuzrollen-Bauform ermöglicht:
- Aufnahme von radialen Belastungen,
- Aufnahme von axialen Belastungen aus beiden Richtungen und
- Aufnahme von Kippmomenten und beliebiger Lastkombinationen.
IBO Kreuzrollenlager werden als Lagerlösung für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen verwendet - z.B.:
- Werkzeugmaschinen,
- Zentrifugen,
- Manipulatoren,
- Hebezeugen,
- Gepäckscanner,
- Medizintechnik,
- Antennen und Radaranlagen, Teleskope,
- Sondertechnik und
- Roboter- und Handlingssysteme.
Produkteigenschaften
Laufeigenschaften
Die besonders guten Laufeigenschaften werden durch die Ausführung der Distanzstücke zwischen den Zylinderrollen ermöglicht. Aufgrund der Führung der Zylinderrollen über die Länge durch die Distanzstücke wird eine Schrägstellung (Skewing) der Zylinderrollen verhindert. Weiterhin sorgen die Distanzstücke dafür das die Zylinderrollen auf Abstand gehalten werden, was zu einer geringeren Reibung - auch unter Vorspannung - führt.
Steifigkeit
Aufgrund der kreuzweisen Anordnung der Zylinderrollen, kann die Kreuzrollenlager-Bauform aus allen Richtungen externe Belastungen aufnehmen. Im Vergleich zu zwei nebeneinander liegenden Schrägkugellagern haben Kreuzrollenlager mit den selben Innen- und Außendurchmesser eine um den Faktor 3 – 4 höhere Steifigkeit (siehe nachfolgende Abbildung).
Dabei ist der Platzbedarf bei Kreuzrollenlager in der Breite nur halb so groß. Damit Schrägkugellager Kippmomente übertragen können, ist es erforderliche diese in O-Anordnung anzuordnen. Nachdem die Lager der selben Maßreihe entsprechen, bauen Schrägkugellager für die Übertragung von Kippmomenten doppelt so breit auf wie Kreuzrollenlager (siehe nachfolgende Abbildung).
Tragfähigkeit
Im Vergleich zu den herkömmlichen Kreuzrollenlagern mit Blechkäfig, weißen IBO Kreuzrollenlager deutlich höhere Tragzahlen aus. Dies ist durch die Verwendung von Distanzstücken möglich, die eine Steigerung der Kontaktlinien (L1 > L2) ermöglichen. Zusätzlich sind die Rollen durch Distanzstücke entlang der Rollenlänge geführt, dadurch ist das Laufbahnsystem gegen das Kippen der Rollen geschützt. Bei der Verwendung von Blechkäfigen werden die Rollen lediglich an einem Punkt am Abrollpunkt auf Abstand gehalten.
Weiterhin verbessern die Distanzstücke die Lastverteilung und wirken einem Rollenkippen entgegen. Das Rollenkippen kann die Lebensdauer eines Kreuzrollenlagers signifikant reduzieren. Bei Verwendung von Blechkäfigen verlaufen die Lastzonen im Innen- und Außenring asymmetrisch (siehe nachfolgende Abbildung). Dass auf das Laufbahnsystem wirkende Kippmoment erhöht sich bei steigernder Belastung. Dies kann zu einer Schrägstellung der Zylinderrollen führen, welche zu einem ungleichmäßigen höheren Reibmoment im Lager führt und die Lebensdauer reduziert.
Produktauswahl
Bei der Produktauswahl ist auf die zu erwartende Betriebstemperatur und die zugehörige Gebrauchsdauer zu achten.
Falls die Anwendung bestimmte Werkstoffe für die Lagerringe erfordern, wie z.B. korrosionsbeständige Edelstähle oder Aluminiumwerkstoffe (Ausführung als Laufringsystem), können wir diese gerne für Sie ausführen. Senden Sie uns einfach eine Anfrage über das Kontaktformular.
Lebensdauerberechnung
Die Lebensdauer für IBO Kreuzrollenlagern, wird wie folgt berechnet:
Betriebstemperaturen oberhalb von 80°C reduzieren die Lebensdauer und werden mit Faktor fB berücksichtigt.
Für die Berechnung der Lebensdauer werden auch anwendungsspezifische Kriterien mittels des Anwendungsfaktor fA berücksichtigt. In nachfolgender Tabelle sind die anzunehmenden Werte je Anwendung und Anwendungskriterien aufgelistet.
Anwendung | Anforderungskriterien | Anwendungsfaktor fA |
Allgemeine Anwendung | Gleichmäßiger Betrieb, ohne Stoßbelastung | 1,00 |
Allgemeine Anwendung | Betrieb mit hoher Stoßbelastung | 3,00 |
Automation | Steifigkeit | 1,25 |
Radaranlagen | Genauigkeit | 1,50 |
Medizintechnik | Laufruhe | 1,50 |
Werkzeugmaschinen | Genauigkeit | 1,50 |
Messtechnik | Laufruhe | 2,00 |
Der Faktor für eine zusätzliche Sicherheit wird ohne Angabe des Kunden mit fS = 1 definiert. Im Normalfall muss bei der Berechnung keine zusätzliche Sicherheit eingerechnet werden. In Sonderfällen – z.B. Abnahmespezifikationen, werksinternen Vorschriften, Vorgaben von Prüfungsgesellschaften usw. – muss dies in der Formel berücksichtigt werden bzw. IBO für die Lebensdauerberechnung mitgeteilt werden.
Die radiale dynamische äquivalente Belastung, wird wie folgt berechnet:
Den Wert für die Belastungsfaktoren X und Y sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
Einordnung | X | Y |
1,00 | 0,45 | |
0,67 | 0,67 |
Statischer Sicherheitsfaktor
Sofern zeitlich begrenzt Erschütterungs- und oder Stoßbelastungen auftreten, muss dies wie folgt berücksichtigt werden:
Die Werte für den statischen Sicherheitsfaktor f stat sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt:
Art der Belastung | Sicherheitsfaktor f stat |
Normale Belastung | 1,00 |
Stoßbelastung | 0,67 |
Statisch äquivalente radiale Belastung
Die statische äquivalente radiale Belastung wird wie folgt berechnet:
Zulässiges statisches Kippmoment
Das zulässige statische Kippmoment wird wie folgt berechnet:
Zulässige statische Axialbelastung
Die zulässige statische Axialbelastung wird nach folgender Formel berechnet:
Einflüsse auf die Gebrauchsdauer von Kreuzrollenlagern
Die Gebrauchsdauer ist die tatsächlich erreichte Lebensdauer eines Kreuzrollenlagers. Sie kann durch Verschleiß und/oder Ermüdung deutlich von der errechneten, nominellen Lebensdauer abweichen. Mögliche Ursachen sind:
- oszillierende Lagerbewegungen mit sehr kleinen Schwenkwinkeln (Gefahr von Riffelbildung),
- Vibrationen bei Lagerstillstand,
- falsche Ausführung oder Verformung der Anschlusskonstruktion,
- zu hohe Betriebstemperaturen,
- falsche Wartung oder Schmierung,
- Verschmutzung,
- falsche Montage,
- unzureichende Vorspannung der Befestigungsschrauben.
Durch die Vielfalt der möglichen Einbau- und Betriebsverhältnisse kann die Gebrauchsdauer nicht exakt vorausberechnet werden. Sie lässt sich am sichersten durch Vergleiche mit ähnlichen Einbaufällen abschätzen.
Produktreihen
IBO stellt Kreuzrollenlager der Baureihe PXU nach den Maßreihen 10, 18 und 19 der DIN616 her. Diese entsprechen somit in den Außenabmessungen der Baureihen von Schrägkugellagern 710, 718, 719, Rillenkugellagern 610, 618, 619 sowie Zylinderrollenlagern N10, N18 und N19.
Weiterhin produzieren wir die Baureihe PXB. Dies ist eine sehr kompakte Baureihe und gibt dem Anwender die Möglichkeit bauraumoptimiert eine Lagerlösung hinsichtlich Rundlaufgenauigkeit und Steifigkeit zu erhalten.
Die Ringe der Kreuzrollenlager der Baureihen PXU und PXB sind standardmäßig wärmestabilisiert für Betriebstemperaturen bis +200°C (S1).
Baureihe PXU
Kreuzrollenlager der Baureihe PXU sind:
- in verschiedenen Ausführungen hinsichtlich Maß- und Laufgenauigkeit sowie Lagerspiel zu erhalten,
- nicht abgedichtet und
- bei Auslieferung befettet.
Durch den in Umfangsrichtung geteilten Außenring ist diese Bauform für Anwendungen mit drehenden Innenring geeignet.
In der Standardausführung werden die Lager nach Toleranzklasse P0 gemäß WN001 und WN002 gefertigt. Alle in den Maßtabellen genannten Lagergrößen können grundsätzlich bis zu einer Toleranzklasse P5 geliefert werden. Abmessungen die in den Maßtabellen nicht aufgeführt sind, bieten wir gerne auf Anfrage an. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf.
Baureihe PXB
Kreuzrollenlager der Baureihe PXB sind:
- in verschiedenen Ausführungen hinsichtlich Maß- und Laufgenauigkeit sowie Lagerspiel zu erhalten,
- abgedichtet und
- bei Auslieferung befettet.
Durch den in Umfangsrichtung geteilten Außenring ist diese Bauform für Anwendungen mit drehenden Innenring geeignet.
In der Standardausführung werden die Lager nach Toleranzklasse P0 gemäß WN001 und WN002 gefertigt. Alle in den Maßtabellen genannten Lagergrößen können grundsätzlich bis zu einer Toleranzklasse P5 geliefert werden. Abmessungen die in den Maßtabellen nicht aufgeführt sind, bieten wir gerne auf Anfrage an. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf.
Baureihe CRBSU08
Kreuzrollenlager der Baureihe CRBSU08:
- weisen eine Plan- und Rundlaufgenauigkeit von 0,01mm auf,
- sind vorgespannt,
- sind beidseitig abgedichtet und
- sind werkseitig mit Schmierfett gemäß DIN 51825 KP2N 25 befettet.
Abmessungen die in den Maßtabellen nicht aufgeführt sind, bieten wir gerne auf Anfrage an. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf.
Die CRBSU08 Kreuzrollenlager haben je zwei Axial- bzw. Radial-Schmiernippel für die Nachschmierung in der Anwendung. Am Innen- als auch am Außendurchmesser sind Zentrierungen gemäß IT6 angebracht. Die Lagerringe können durch die Durchgangsbohrungen im Innen- als auch am Außenring direkt an die Anschlusskonstruktion angeschraubt werden.
Baureihe CRBSU14
Kreuzrollenlager der Baureihe CRBSU08:
- weisen eine Plan- und Rundlaufgenauigkeit entsprechend den Angaben in den Maßtabellen auf,
- sind beidseitig abgedichtet und
- sind werkseitig mit Schmierfett gemäß DIN 51825 KP2N 25 befettet.
Abmessungen die in den Maßtabellen nicht aufgeführt sind, bieten wir gerne auf Anfrage an. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf.
Zur Nachschmierung im Betrieb, befinden sich am Außendurchmesser des Außenrings je 4 Kegelschmiernippel. Am Innen- als auch am Außendurchmesser sind Zentrierungen gemäß IT7 angebracht. Die Lagerringe können durch die Durchgangsbohrungen im Innen- als auch am Außenring an die Anschlusskonstruktion direkt angeschraubt werden.
Gestaltung der Lagerstelle
Baureihen PXU und PXB
Damit dies Vorteile von Kreuzrollenlagern umfassend genutzt werden können, muss die Anschlusskonstruktion entsprechend steif gestaltet sein. Hintergrund ist, dass Kreuzrollenlager grundsätzlich dünnwandig sind. Sofern die Anschlusskonstruktion, insbesondere das Gehäuse, der Befestigungsflansch oder die Befestigungsschrauben nicht ausreichend ausgelegt sind, können die Lagerringe nicht gleichmäßig belastet werden. Dies kann zu Verformungen führen, so dass im Laufbahnsystem kein gleichmäßiger Kontakt zwischen Zylinderrolle und Laufbahn vorliegt. Dies führt zu einer Verringerung der Lebensdauer. Aus diesem Grund ist eine gleichmäßige Unterstützung in Umfangsrichtung, als auch über die Lagerringhöhe zu gewährleisten (siehe nachfolgende Abbildung).
Wie die Gestaltung der Anschlusskonstruktion gestaltet sein sollte, wird in den nachfolgenden Unterpunkten erläutert.
Befestigung durch Befestigungsflansch
Zum Befestigen der Kreuzrollenlager PXU und PXB haben sich sogenannte Befestigungsflansche bewährt (siehe nachfolgende Abbildung).
Die Mindestdicke S für den Befestigungsflansch als auch für den Anschlussflansch wird wie folgt festgelegt:
Für Durchgangsbohrungen mit Senkungen werden nach DIN 74, Form J gestaltet. Befestigungsschrauben nach DIN 6912 sind zulässig. Für tiefere Senkungen muss die Dicke des Klemmrings S um das Maß der zusätzlichen Senktiefe erhöht werden.
Für Schrauben der Festigkeitsklasse 10.9 muss die Mindestfestigkeit unter den Schraubenköpfen bzw. Muttern 500 N/mm2 betragen. Bei diesen Schrauben sind keine Unterlegscheiben erforderlich.
Bei Befestigungsschrauben der Festigkeitsklasse 12.9 darf die Mindestfestigkeit von 850 N/mm2 nicht unterschritten werden oder es müssen vergütete Unterlegscheiben unter den Schraubenköpfen bzw. Muttern verwendet werden.
Lagersitztiefe
Damit der Befestigungsflansch das Lager sicher hält, muss die Lagersitztiefe t nach nachfolgender Abbildung ausgeführt werden. Die Tiefe des Lagersitzes beeinflusst das Lagerspiel und den Drehwiderstand.
Die Lagersitztiefe t errechnet sich wie folgt:
Bei Lagern mit Vorspannung (Nachsetzzeichen VSP) ist der Drehwiderstand grundsätzlich höher!
Werden besondere Anforderungen an den Drehwiderstand gestellt, sollte die Tiefe t in Abstimmung mit der jeweiligen Höhe des Lagerringes gefertigt werden. Dabei hat sich bewährt, die Tiefe t mit den gleichen oder weiter eingeengten Abmaßen wie das Maß h in den Maßtabellen zu tolerieren. Zur Sicherheit sollten in diesem Fall jedoch eigene Versuche durchgeführt werden.
Hinweis: Der Beziehungshinweis 2 in obiger Abbildung stellt Abdrückgewinde für eine etwaige zerstörungsfreie Demontage dar. Hier sind mindestens je 3 Abdrückgewinde für Innen- und Außenring vorzusehen. Dabei darf keine übergroße Kraft auf das Lager ausgeübt werden.
Die Nennmaße für die Anschlusskonstruktion berechnen sich wie folgt:
Hinweis: Die Werte für DRi und dRa sind in abgedichteten Ausführung der PXB Baureihen unterscheiden sich zu den o.g. Werten. Diese bitte bei tec@ibo-tec.de erfragen.
Die Angaben für Anzahl und Größe der Befestigungsschrauben entnehmen sie bitte nachfolgender Tabelle:
Außendurchmesser D | Anzahl | Größe | |
über | bis | ||
100 | 200 | min. 12 | M4 - M8 |
200 | 500 | min. 16 | M5 - M12 |
500 | 1.250 | min. 24 | M12 - M16 |
Die zugehörigen Anzugsmomente sind in Anlehnung an die VDI2230 definiert und können der nachstehenden Tabelle entnommen werden:
Befestigungsschraube | Anzugsmoment |
M5 | 9 |
M6 | 14 |
M8 | 30 |
M10 | 70 |
M12 | 120 |
M16 | 200 |
Einbautoleranzen
Für Kreuzrollenlager der Baureihe PXU sind die Wellen nach h7 und die Gehäusebohrung nach K7 zu tolerieren. Bei erhöhten Anforderungen an die Laufgenauigkeit muss die Welle nach h6 und die Gehäusebohrung nach K6 toleriert werden.
Bei der Baureihe PXB mit GX-Spiel ist die Welle nach h5 und die Gehäusebohrung nach H7 zu tolerieren. Bei G0-Spiel ist die Welle nach j5 zu tolerieren, die Gehäusebohrung ist ebenfalls nach H7 zu definieren. Bei Normalspiel G0 und Stoßbelastung oder hohen Kippmomenten ist die Welle nach k5 und die Gehäusebohrung nach Js7 zu tolerieren.
Bei Kreuzrollenlagern mit Vorspannung kann aufgrund von Presspassungen die Vorspannung im Lager zunehmen, aus diesem Grund sind Presspassungen bei Kreuzrollenlagern mit Vorspannung zu vermeiden. Es ist eine Übergangspassung mit Spiel „0“ anzustreben. Als Service für die Montage kann die Abweichung des Nennmaßes von Innen-Ø und Außen-Ø auf den Lagerring markiert werden. Falls dies gewünscht ist, muss dies in der Artikelbezeichnung mit SQ181 angegeben werden.
Baureihen CRBSU08 und CRBSU14
Die Lagerringe der CRBSU-Baureihe können direkt in die Anschlusskonstruktion verschraubt werden. Es ist keine Press- oder Übergangspassung erforderlich. Um eine ordnungsgemäße Funktion der Kreuzrollenlager zu gewährleisten ist eine steige Anschlusskonstruktion erforderlich. Für eine ordnungsgemäße Schraubenverbindung ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Lagerringen und Anschlusskonstruktion zu realisieren.
Gemäß der nachstehenden Abbildung muss die jeweilige Wandstärke s der Anschlusskonstruktion der Einzelringhöhe h betragen. Die Einzelringhöhe sind der jeweiligen Maßtabelle oder der zugehörigen Lieferzeichnung zu entnehmen. Weiterhin ist die Anschlusskonstruktion so zu dimensionieren, dass die Lagerringe über die Gesamte-Auflageflächen unterstützt werden.
Die Montagezentrierung dient der Montageerleichterung. Diese kann kundenseitig für einen Lagerring umgesetzt werden, als auch komplett entfallen.
Die Vorgaben für die Form- und Lagetoleranzen der Anschlusskonstruktion sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
Form- und Lagetoleranzen Anschlusskonstruktion CRBSU:
Kurzzeichen |
δE [mm] |
δG [mm] |
δRa [mm] |
δRi [mm] |
CRBSU080168 |
0,060 |
0,030 |
0,015 |
0,013 |
CRBSU080188 |
0,060 |
0,030 |
0,015 |
0,013 |
CRBSU080218 |
0,060 |
0,030 |
0,016 |
0,013 |
CRBSU080258 |
0,060 |
0,030 |
0,016 |
0,015 |
CRBSU080318 |
0,070 |
0,035 |
0,018 |
0,016 |
CRBSU080398 |
0,070 |
0,035 |
0,020 |
0,018 |
CRBSU140414 |
0,070 |
0,035 |
0,030 |
0,030 |
CRBSU140544 |
0,080 |
0,040 |
0,035 |
0,030 |
CRBSU140644 |
0,080 |
0,040 |
0,040 |
0,035 |
CRBSU140744 |
0,090 |
0,045 |
0,045 |
0,040 |
CRBSU140844 |
0,090 |
0,045 |
0,045 |
0,040 |
CRBSU140944 |
0,100 |
0,050 |
0,055 |
0,045 |
CRBSU141094 |
0,100 |
0,050 |
0,055 |
0,055 |
Montagehinweis
Baureihen PXU und PXB
Der geteilte Außenring der PXU-Baureihe wird durch 3 Zahnscheiben zusammengehalten und darf auf keinen Fall auf Zug belastet werden.
In der Praxis hat sich folgende Montagereihenfolge für Kreuzrollenlager als sinnvoll erwiesen:
Bei Beginn der Montage sind die alle Komponenten zu reinigen und auf Gratfreiheit zu prüfen. Die Ist-Abmessungen Anschlussmaße:
- Gehäusebohrung Da
- Wellendurchmesser di
- Lagersitzhöhe H4
sind vor der Montage der verwendeten Komponenten zu dokumentieren.
Im nächsten Schritt das Kreuzrollenlager in die Gehäusebohrung einlegen und mit den zugehörigen Befestigungsflansch fixieren. Dabei die Befestigungsschrauben überkreuz gemäß nachfolgender Abbildung anziehen:
Das Anziehen auf das Nennanzugsmoment erfolgt in 2 Schritten.
Im ersten Schritt Tan x 0,5. Nun den Innenring mehrmals drehen, sodass etwaige Verspannungen im Lagersystem gelöst werden.
Im nächsten Schritt wird die Welle auf den Innenring aufgezogen und der Befestigungsflansch für den Innenring wird gemäß nachstehender Abbildung befestigt. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Anziehen der Schrauben in der angezeigten Reihenfolge erfolgt:
Es ist zu beachten, dass das Anziehen auf das Nennanzugsmoment der Befestigungsschrauben in 3 – 4 Stufen erfolgt und der Innenring in jeder Stufe mehrmals gedreht werden muss.
Baureihen CRBSU08 und CRBSU14
Im ersten Montageschritt wird der Außenring in das Gehäuse montiert. Dies erfolgt in den nachstehenden Arbeitsschritten:
- Kreuzrollenlager mit der Zentrierung des Außendurchmessers in der Anschlusskonstruktion (Gehäuse) zentriert und die Lochkreisdurchmesser des Außenrings und des Gehäuses zueinander ausrichten. Falls keine Zentrierung verwendet wird, müssen Lochkreisdurchmesser mit dem Auge konzentrisch zueinander ausgerichtet werden.
- Im nächsten Schritt wird der Außenring mittels den Befestigungsschrauben inkl. Unterlegscheiben fixiert. Hierbei werden die Schrauben über Kreuz angezogen und das Nennanzugsmoment der Schrauben in 3-Stufen bei gleichmäßiger Aufteilung angezogen, sodass ein Verspannen der Lagerringe vermieden wird.
- Je Anzugsmoment Stufe den Innenring drehen: mindestens 50% aller Schraubenteilungen, wenn möglich eine komplette Umdrehung.
- Das Nennanzugsmoment, ist der obigen Tabelle "Anzugsmomente Befestigungsschrauben" zu entnehmen.
Die Montage des Innenrings erfolgt in folgender Arbeitsschrittreihenfolge:
- Die zugehörige Anschlusskonstruktion für den Innenring über die Montagezentrierung positionieren und die Lochkreisdurchmesser für die Verschraubung konzentrisch zueinander positionieren. Falls keine Montagezentrierung verwendet wird, müssen die Lochkreisdurchmesser mittels Auge zueinander konzentrisch ausgerichtet werden.
- Im nächsten Schritt wird der Innenring mittels den Befestigungsschrauben inkl. Unterlegscheiben an die Anschlusskonstruktion fixiert. Hierbei werden die Schrauben über Kreuz angezogen und das Nennanzugsmoment der Schrauben in 3-Stufen bei gleichmäßiger Aufteilung angezogen, sodass ein Verspannen der Lagerringe vermieden wird.
- Je Anzugsmoment Stufe den Innenring drehen: mindestens 50% aller Schraubenteilungen, wenn möglich eine komplette Umdrehung.
- Das Nennanzugsmoment ist der obigen Tabelle "Anzugsmomente Befestigungsschrauben" zu entnehmen.
- Zur Kontrolle der Montage müssen folgende Kriterien überprüft werden:
- Laufgenauigkeit mittels Messuhr; Werte gemäß Lieferzeichnung
- Drehwiderstand; der Drehwiderstand im Einbau ist höher als im Anlieferzustand
- Lagertemperatur; nachdem Fettverteilungsverlauf muss die Lagertemperatur bei konstanter Belastung und Drehzahl konstant bleiben.
Toleranzen
Die Laufgenauigkeiten der IBO Kreuzrollenlager basieren auf der DIN620 bzw. ISO492 und sind in der WN001 zusammengefasst.
Grundsätzlich können Kreuzrollenlager in den Laufgenauigkeitsklassen PN, P6 und P5 gefertigt werden. Projektspezifische Ausführungen können in Abstimmung mit IBO geliefert werden. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit uns auf.
Toleranzen PXU-Baureihe
Für alle Maßreihen der PXU Baureihe ist der Innendurchmesser nach K6 und Außenmesser nach h6 toleriert. Die Einbauhöhe H und die Höhe eines Einzelrings sind gemäß nachstehender Tabelle toleriert:
Bohrungskennzahl |
Lagerhöhe |
Ringhöhe PXU18 |
Ringhöhe PXU19 |
Ringhöhe PXU10 |
||||
H 1) |
h1) |
h1) |
h1) |
|||||
max. |
min. |
max. |
min. |
max. |
min. |
max. |
min. |
|
20 |
+0.12 |
-0.12 |
0,000 |
-0.01 |
- |
- |
- |
- |
24 |
+0.12 |
-0.12 |
0,000 |
-0.01 |
- |
- |
- |
- |
28 |
+0.12 |
-0.12 |
0,000 |
-0.01 |
- |
- |
- |
- |
32 |
+0.12 |
-0.12 |
0,000 |
-0.025 |
- |
- |
- |
- |
36 |
+0.13 |
-0.13 |
0,000 |
-0.025 |
- |
- |
- |
- |
40 |
+0.13 |
-0.13 |
0,000 |
-0.025 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.075 |
44 |
+0.13 |
-0.13 |
0,000 |
-0.025 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.075 |
48 |
+0.13 |
-0.13 |
0,000 |
-0.025 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.075 |
52 |
+0.13 |
-0.13 |
0,000 |
-0.025 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.075 |
56 |
+0.13 |
-0.13 |
0,000 |
-0.025 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.075 |
60 |
+0.14 |
-0.14 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
64 |
+0.14 |
-0.14 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
68 |
+0.14 |
-0.14 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
72 |
+0.14 |
-0.14 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
76 |
+0.14 |
-0.14 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
80 |
+0.15 |
-0.15 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
84 |
+0.15 |
-0.15 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
88 |
+0.15 |
-0.15 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
92 |
+0.15 |
-0.15 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
96 |
+0.15 |
-0.15 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
500 |
+0.16 |
-0.16 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
530 |
+0.16 |
-0.16 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
560 |
+0.16 |
-0.16 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
600 |
+0.16 |
-0.16 |
0,000 |
-0.05 |
0,000 |
-0.75 |
0,000 |
-0.1 |
630 |
+0.18 |
-0.18 |
0,000 |
-0.075 |
0,000 |
-0.1 |
0,000 |
-0.125 |
670 |
+0.18 |
-0.18 |
0,000 |
-0.075 |
0,000 |
-0.1 |
0,000 |
-0.125 |
710 |
+0.18 |
-0.18 |
0,000 |
-0.075 |
0,000 |
-0.1 |
0,000 |
-0.125 |
750 |
+0.18 |
-0.18 |
0,000 |
-0.075 |
0,000 |
-0.1 |
0,000 |
-0.125 |
Toleranzen PXB-Baureihe
Die Maßgenauigkeitstoleranzen für den Innendurchmesser, Außendurchmesser und die Lagerhöhe für PXB-Baureihe entsprechen der DIN620 bzw. ISO492 und sind in der Werksnorm WN001 zusammengefasst. Unsere Kunden können Lager mit einer Maßgenauigkeit nach PN und eine Laufgenauigkeit nach P5 bestellen. Eine mögliche Artikelbezeichnung könnte lauten PXB40040 PN5.
Nachsetzzeichen
Nachsetzzeichen |
Beschreibung |
PXU-Baureihe |
PXB-Baureihe |
G0 |
Normalspiel |
X |
X |
GX |
Spielarm |
X |
X |
G1 |
Erhöhtes Spiel |
|
X |
VSP |
Vorspannung |
X |
X |
VSP.P5 |
|
X |
|
P05 |
Maßgenauigkeit PN und Laufgenauigkeit P5 |
|
X |
P |
Einseitige Dichtung |
|
X |
PP |
Beidseitige Dichtung |
X |
|
SN |
Schmiernippel |
|
X |
S |
Edelstahlausführung |
X |
X |
SQ181 |
Markierung der Abweichung vom Nennmaß vom Innen-Ø |
X |
X |
Aufbau Bestellbezeichnung
Kurzzeichen
Kurzzeichen |
Beschreibung |
Dpw |
Laufkreisdurchmesser des Wälzlagers |
d |
Innendurchmesser, Innenring |
d1 |
Borddurchmesser, Innenring |
D |
Außendurchmesser, Außenring |
D1 |
Borddurchmesser, Außenring |
H |
Höhe des Lagers |
h |
Höhe des Innen- bzw. Außenrings |
rmin. |
minimale Kantenverkürzung |
K |
Größe der 3 Schmierbohrungen am Außenring |
Maßtabellen
Dort können Sie sich auch das CAD-Modell zu dem jeweiligen Kreuzrollenlager herunterladen.